TWAN-Vollmond

Mondphasen: Vollmond



Marke: -Lacerta
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Nächtliche Fotografie um der Vollmondzeit

Vollmond ist zwar die ungünstigste Störfaktor überhaupt um traditionellen Art Deep-Sky Objekte zu fotografieren, trotzdem, hat die Vollmondzeit auch bestimmte Vorteile, was die TWAN Fotografie (TWAN ist die Verkürzung von "The World At Night") zu Nutze hat. Diese Vorteile werden bei der Auflistung von Motiven erläutet werden.

Genau, wie bei Neumond, versteht man auch unterm Vollmondzeit eine Zeitspanne von einer Woche: etwa 3-4 Tage vor und auch 3-4 Tage nach dem eigentlichen Vollmond-Datum. Der Mond ist praktisch in ganzer Nacht sichtbar, er geht spätestens im Laufe der Abenddämmerung auf und bleibt zumindest bis Morgendämmerung überm Horizont. Zusätzlich erhellt der Vollmond das Himmel auch dann ein wenig, wenn er bereits (oder noch) unterm Horizont ist: Abends in Osten und morgens in Westen. Nachdem der Vollmond am Himmel gegenüber der Sonne steht, am Sommer bewegt sich der Mond an einer niedrigeren, und am Winter an einer höheren Bahn.

Motive, Expositionen, Brennweiten

Der Vollmond erhellt nicht nur das Himmel, sondern auch die terrestrische Objekte. So kann ein historisches Gebäude, ein markante Gebirgformation oder eine interessante Baumgruppe in der Mittelpunkt der Komposition stehen, welche nicht weniger wichtig ist, als das Geschehen am Himmel. Man akzeptiert die Tatsache, dass die Mondschein den Milchstraße vom Himmel praktisch entfernt und das Himmel so sehr erhellt, das nur die Planeten hellere Sternen zu sehen sind. Glückliche Situation, wenn diese Himmelsobjekte auch irgendeine besondere Stellung aufnehmen, wie zum beispiel die Konjunktion zweier Planeten. Die Komposition kann gerne eine Geschichte erzählen, sagen wir Mars und eine alte Burgruine, oder eine dreifache Konjunktion über einem Kreuzweg und nicht bloß das Geschehen am Himmel dokumentiert. TWAN-Fotografie ist ein Kunstform! 

Nachdem der Vollmond kaum längere Belichtungszeiten ermöglicht, brauchen wir praktisch nie eine Nachführung, um die Erdrotation auszugleichen. Dank reduzierter Gepäcke kann man beim Vollmond nächtliche Bergtouren mit Fotoshooting planen: die Beleuchtung terrestrischer Objekte sorgt sich der Mond selbst. Vergessen wir aber auch nicht beim Vollmond die Dark-Frame Aufnahmen, welche temperaturabhängig sind! Dark-Frames sind hilfreich um ein glattes Himmels-Hintergrund bei der Bildbearbeitung zu bekommen.

Ach ja, und natürlich die Fotos bitte (auch) in RAW Format speichern, insofern Ihre Kamera oder Mobiltelefon das unterstützt!

Die Teleobjektive, welche beim Vollmond für TWAN Fotografie verwendet werden können, variieren sich von kürzere Brennweiten (bereits ab 10mm bei Landschaftsfotografie), bis zum 1200mm oder noch mehr, wenn selbst der Vollmond mit Umgebung fotografiert wird. 

Einige Beispiele und Ideen (alle mit terrestrische Vordergrund kombiniert):

Bei längeren Brennweiten ist das Zusammenbringen himmlischen und terrestrischen Objekten wird zwar schwierig, die geringe Tiefenschärfe kann jedoch künstlerisch benützt werden (wichtiges Objekt scharf stellen, unwichtiges unscharf halten), oder zwei Fotos machen (einmal auf der terrestrischen und einmal auf der astronomischen Thema fokussieren und dann die beiden zusammenfügen).

Weitere Tipps und Tricks erfahren Sie bei unseren Kurse unterm klaren Himmel.
"Studieren durch probieren" ist das beste Weg um optimale Fotoergebnisse zu erreichen!

Damit es doch nicht so einfach wird:
Maximale Belichtungszeit ohne Nachführung

Grundregel ist bei TWAN-Fotografie die 500-er Regel: die Belichtungszeit in Sekunden multipliziert mit der Brennweite in Millimeter darf das nummerischen Wert von 500 nicht übertreffen. Das heißt, mit einem 25mm Objektiv können wir höchstens 20 Sekunden lang ohne Nachführung belichten: sonst hinterlassen die Sternen winzigen Bogen bzw. Strichspuren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Formel zwar sehr gut funktioniert, aber nur ein ungefähres Ergebnis liefert. Modifizierende Faktoren sind die Sensor und Pixelgröße, sowie die Deklination (Entfernung von Himmelsäquator) des Himmelsobjekts.

Moderne Mobiltelefonen (z.B. Pixel4 und aufwärts) können bereits live stacken, d.h. verwenden kurze Expositionen und danach addieren in real time die viele Einzelbelichtungen zusammen.

Trick: Berechnen den Vollmond im Kopf

Zwischen zwei Vollmonden vergehen etwa 29,5 Tage. Deshalb genug zu merken, dass der Vollmond in Januar und März an den gleichen Tag fällt, in Februar 2 Tage früher. Danach jeden Monat eilt sich der Vollmond einen Tag vor. Nehmen wir Beispielweise, dass am 3. Januar Neumond ist, dann wird der nächste Neumond in Februar am 1. sein, und in März wieder am 3 sein. Danach jeden Monat jeweils 1 Tag früher: 2.April, 1.Mai, 31. Mai (Achtung, es entspricht an 0. Juni!), 30.Juni, 29.Juli usw... bis 24. Dezember.

Die Genauigkeit an dieser Schnell-Berechnung ist +/- 1 Tag!